KLOSTER SANKT PETER BLUDENZ
KLOSTER SANKT PETER BLUDENZ
Die Sanierung
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Die Renovierung - eine große Herausforderung. Die bauliche Sanierung
2006/2007 aus Sicht der Diözese Von Diözesanbaumeister Herbert Berchtold
Als im Sommer 2002 die Schwestern aus dem Kloster Cazis nach Bludenz kamen, um ihren Neuanfang im Kloster St. Peter zu wagen, wussten wir im bischöflichen Bauamt der Diözese noch nichts von den bevorstehenden Renovierungsaufgaben.
Der Zusage von Bischof DDr. Klaus Küng nach tatkräftiger Mithilfe des Bauamtes an der Klosterrenovierung wurde dann nach einem einleitenden Gespräch im Februar 2003 gerne entsprochen.
Die ersten Besichtigungen des Klosters ergaben ein Bild, welches keinen Zweifel an der dringenden Renovierung mehr bestehen ließ. Zum einen waren es die baulichen Mängel – desolate Nassräume, eine veraltete Heizung, Feuchtigkeitsschäden und vieles mehr – welche das tägliche Leben im Kloster beschwerlich machten. Zum anderen war nur noch zu ahnen, welche schönen Räume und Raumstrukturen in diesem dunklen und verwinkelten Gemäuer steckten. Nicht zuletzt war es der Aufgabenbereich der Schwestern, welche in Cazis nach den Satzungen des dritten Ordens vom hl. Dominikus leben und das Wirken mehr nach außen sehen, was eine räumliche Neustrukturierung erforderte. Der strengen Klausur sollte ein offenes Haus folgen, welches einen Dialog mit den Menschen ermöglicht und wo die Schwestern ihren Gästen vor allem spirituelle Begleitung bieten können.

Bausünden werden beseitigt
Abriss der Zubauten
Die Zubauten, vor allem die des 20. Jahrhunderts, beeinträchtigten das Bild der Klosteranlage, stellten sich als störend in der Erarbeitung funktioneller Verbesserungen heraus und waren auch in der Bausubstanz von wenig Wert. Die Bereinigung durch den Abbruch der angebauten Teile des sogenannten Zellentrakts ermöglichte mit der konsequenten Wiederherstellung des bergseitigen Klostergangs eine bessere Belichtung der Gänge und damit eine offenere, lichtere Raumatmosphäre. In diesem Sinne wurde der kleine Klosterhof zwischen Klosterkirche, Sakristei und Zellentrakt entkernt, der Zubau des Waschküchenbereichs und der ostseitig am Zellentrakt angebaute Schweinestall abgebrochen.

Abbrucharbeiten
Die bereinigte Struktur des Klostergebäudes ergab nun die Situierung der Pforte mit den Arbeitsräumen der Schwestern und den Vortrags- bzw. Gruppenräumen im nordseitigen Eingangstrakt. Das Refektorium mit der Küche, die Zellen der Schwestern und die Gasträume konnten im ostseitigen Flügel untergebracht werden.
Der Baubeginn
In Zusammenarbeit mit dem Büro DI Dr. Lothar Künz wurde eine Kostenschätzung erarbeitet. Nachdem sich der Konvent mit dem Freundeskreis des Klosters intensiv mit der Finanzierung beschäftigt hatte, konnten im Sommer 2005 die Pläne zur Baugenehmigung und denkmalbehördlichen Genehmigung eingereicht werden.

Die Fassade wird eingerüstet
Mit dem Abbruch stellten sich erhebliche Anforderungen an die Planung, die Bauleitung und die Begleitung durch das Bundesdenkmalamt. Wo tragende Wände vermutet wurden, kam ein desolates Gerippe zum Vorschein, Holzbalkendecken zeigten größere Schäden und auch Teilen des Dachstuhls hatte der Zahn der Zeit zugesetzt. Gemeinsam mit dem Statiker des Büros BHM-Ingenieure mußten täglich Lösungen gesucht werden, welche im Umgang mit dem historischen Tragwerk auch den Handwerker forderten.

Die Namen der Schwester sind «verewigt»
Die zweite Etappe
Die kurze Verschnaufpause über den Jahreswechsel nutzten die Schwestern für erste Umzugsarbeiten, bis die Handwerker Mitte Jänner 2007 wieder anrückten. Es galt nun die Räumlichkeiten im Nordtrakt mit dem Pfortenbereich umzugestalten und zu renovieren. Nach Ostern 2007 wurde die Fassadenrestaurierung an der Kirchenfassade am Nordtrakt und am straßenseitigen Schultrakt wieder aufgenommen. Die Renovierungsarbeiten wurden schließlich mit der Herstellung der Eingangsbereiche von Kirche, Kloster und Schule im August 2007 abgeschlossen.

Auch wenn die Schwestern zwei beschwerliche Jahre des Wohnens in der Baustelle hinter sich haben, für das Werk hat es sich gelohnt. Sie konnten vielen Handwerkern und Restauratoren nicht nur Arbeit vermitteln, sondern über ihre Mitarbeit und ihr Mitleben den Bezug zum Werk – zur Sinnhaftigkeit des Tuns – herstellen. Das Ergebnis des nun renovierten Klosters steht für das Bemühen aller Beteiligten, vor allem der Projekt- und örtlichen Bauleitung.
Die nun bestehenden Wohn- und Arbeitsräumlichkeiten bilden den Ort für das Wirken der dort lebenden Schwestern. Das Dominikanerinnenkloster St. Peter bildet ein spirituelles Zentrum und einen unverzichtbaren Teil in der pastoralen Landschaft des Vorarlberger Oberlandes und sicher auch darüber hinaus.
Es geht los!
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